Buch der Hasengeschichten

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Buch der Hasengeschichten, Tom Seidmann-Freud

Ein Kinderbuch-Klassiker der 1920er Jahre mit 12 illustrierten Hasengeschichten (auch für Erwachsene)

Zweite Neuauflage, zweites und drittes Tausend, fadengeheftet, ergänzt durch einen persönlichen Brief von Tom Seidmann-Freud.

Im Deutschland der 1920er Jahre kannte jedes Kind ihre Bücher: Tom Seidmann-Freud, eigentlich Martha-Gertrud Freud (1892-1930), gehörte zu den innovativsten Kinderbuchillustratoren der Weimarer Republik.

Das „Buch der Hasengeschichten“ aus dem Jahr 1924 ist fraglos eines der faszinierendsten und wundersamsten Kinderbücher der Literaturgeschichte. Wobei der Begriff „Kinderbuch“ im Grunde zu kurz greift: Die Märchen und Fabeln, die Tom Seidmann-Freud hier aus aller Welt zusammengetragen und in zarten Pastellfarben bemerkenswert klar und ornamental illustriert hat, sind beseelt von einer ungeheuren Kraft und zum Teil dunkler Symbolik, die Leser aller Altersstufen in ihren Bann zieht.

Der Hase, seit Menschengedenken Sinnbild der Fruchtbarkeit und sexueller Begierde, gilt in vielen Kulturen als magisches Krafttier, das mit den Göttern in Verbindung steht und das weibliche Prinzip verkörpert. Seine ausgezeichneten Sinnesorgane, seine Intuition und Anpassungsfähigkeit haben ihn zu einem wahren Überlebenskünstler gemacht, der auf allen Kontinenten zu Hause ist – und dementsprechend auch in der Mythen- und Sagenwelt aller Kulturkreise seinen festen Platz hat.

Tom Seidmann-Freud hat in ihrem Buch zwölf archaische Märchen von Meister Lampe versammelt, die meisten davon afrikanischen Ursprungs.

Den ganz besonderen Charme dieses Buches macht die eigenartige Formensprache der hinreißenden Illustrationen aus: Mit spitzer Feder scharf umrandet, hat Tom Seidmann-Freud ein fast holzschnittartiges Figurenrepertoire geschaffen, halb expressiv, halb der Neuen Sachlichkeit verbunden.

Tom Seidmann-Freuds Leben war ebenso ungewöhnlich wie ihre Kunst. Als Nichte des berühmten Psychoanalytikers Sigmund Freud 1892 in Wien geboren, wuchs sie ab 1898 in Berlin auf und gab sich bereits mit 15 Jahren den Männernamen Tom. Warum genau, bleibt unklar.

978-3-00-056025-5
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